Die Schweiz ist eines der teuersten Länder der Welt und viele die von den dortigen Preisen hören, schütteln erstmal den Kopf und fragen sich wie diese Preise möglich sind. Für den Schweizer selbst sieht dies allerdings etwas anders aus, denn an die hohen Preise sind auch die Gehälter angepasst, sodass man hier in der Regel mehr verdient als in anderen Ländern, wo auch die allgemeinen Kosten niedriger sind. Auch wenn die Schweizer viel arbeiten und ein gutes Gehalt bekommen, ist es auch hier normal, dass Steuern gezahlt werden. Mit den Steuern sollen Projekte im Land finanziert werden, sodass der hohe Lebensstandard in dem europäischen Land aufrecht erhalten werden kann.
Wenn man sich mit dem Steuersystem jedoch noch nicht so gut auskennt, kann es erstmal verwirrend sein, da man je nach Branche unterschiedliche Aspekte beachten muss. Hilfreich sind Online Ratgeber wie Steuerhilfe.ch. Im folgenden Artikel erhalten Sie einen Überblick über das schweizerische Steuersystem und welche Regeln für verschiedene Bereiche gelten.
Das Schweizer Steuersystem im Allgemeinen
Die Schweiz ist in verschiedene Kantone unterteilt, die jeweils das Befugnis haben ihre eigenen Steuergesetze zu erlassen. Demnach ist es schwierig eine allgemeine Aussage zu treffen bezüglich der Steuern, da sich Regeln im Detail von Kanton zu Kanton unterscheiden können. Je nach Kanton können die Steuern also deutlich höher oder niedriger ausfallen und es ist unabdingbar sich mit den Steuergesetzen im eigenen Kanton auseinander zu setzen um eine 100%ige Aussage treffen zu können. Das Steuergesetz, das von den jeweiligen Kantonen erlassen wird bezieht sich im Übrigen nicht nur auf das Einkommen, sondern auch auf das Vermögen, Erbschaften und andere Objekte, die in der Steuer mit inbegriffen sind.
Neben den Steuergesetzen der einzelnen Kantone können vom Bund nur andere Gesetze erlassen werden, die ihnen ausdrücklich von der Verfassung zugesprochen werden. Auch die Kantone haben klare Regeln, welche Gesetze im Bezug auf die Steuern erlassen werden können und welche nicht. Dadurch haben alle 26 Kantone letztendlich ihren rechtlichen Rahmen und diesen müssen sie einhalten. Dadurch kann es zwar zu unterschieden kommen, jedoch sichert die Verfassung auf Bundesebene den möglichen Bereich und gibt eine Eingrenzung. Allgemein lässt sich also sagen, dass man in der Schweiz auf drei Ebenen Steuern zahlt: Dazu gehört die höchste, der Bund, die mittlere, die sich auf die Kantone bezieht und die unterste, die sich auf die Kommunen bezieht. Auch die Kommunen dürfen Steuergesetze erlassen, jedoch bieten hier die Kantone den rechtlichen Rahmen in der die Kommunen agieren dürfen.
Die verschiedenen Steuern in der Schweiz
Wenn man in der Schweiz angestellt ist, gibt es verschiedene Steuern, die man zahlen muss. Wie bereits im ersten Kapitel erwähnt, sind die Kantone hier relativ frei die Regeln zu gestalten, sodass Abweichungen auftauchen können und eine allgemeine Aussage nicht möglich ist.
Zum Einen gibt es die Einkommenssteuer. Diese Steuer wird sowohl auf Bundes- als auch auf kantonaler Ebene bezahlt und wird bei einem Angestelltenverhältnis meist direkt vom Gehalt abgezogen. Wie hoch die Einkommenssteuer auf Bundesebene ausfällt hängt in erster Linie vom Einkommen ab. Je höher das eigene Einkommen ist, desto höher fällt auch der Steuerprozentsatz aus. Alle Angestellten, die einen Verdienst bis zu 14.500CHF haben, haben eine Einkommenssteuer von 0%, während die höchste Steuerklasse mit einem Gehalt, das 755.200CHF übersteigt mit einer Einkommenssteuer von rund 11.5% rechnen müssen. Neben den unterschiedlichen Einkommensklassen spielt auch die Größe der Familie eine Rolle, sodass Unverheiratete einen anderen Steuersatz haben als Ehepaare oder Ein-Kind-Familien.
Auf kommunaler oder kantonaler Ebene variiert die Einkommenssteuer zumeist zwischen 16% und 29% und in manchen Fällen kommt hierzu noch eine Kirchensteuer, wenn die Angestellten getauft sind.
Des Weiteren gibt es die Gewinnsteuer, die Quellensteuer, die Verrechnungssteuer, die Vermögenssteuer und die Mehrwertsteuer.
Die Gewinnsteuer betrifft nur einen kleinen Teil der Schweizer Bevölkerung, denn diese muss nur von juristischen Personen geleistet werden. Wenn man also Teil von einer GmbH, einer Genossenschaft etc. ist, muss man mit einer Gewinnsteuer von 8,5% rechnen. Bei Engagement in einer Stiftung oder einem Verein liegt der Steuersatz bei 4,25%. Wichtig ist an dieser Stelle zu erwähnen, dass es sich um eine individuelle Besteuerung handelt und nicht die ganze Gruppe an sich.
Der Bereich der Quellensteuer betrifft in erster Linie Menschen aus dem Ausland, die in der Schweiz arbeiten. In Deutschland sind diese bekannt als Grenzgänger, da sie zwar täglich in der Schweiz arbeiten, aber ihren Wohnsitz nicht dort haben. Diese Steuer wird, wenn man sie zahlen muss direkt vom Arbeitgeber einbehalten und anschließend über die Finanzverwaltung abgewickelt.
Auch die Verrechnungssteuer bezieht sich auf Angelegenheiten, die mit dem Ausland zu tun haben und die Grenzen der Schweiz überschreiten. Hierbei handelt es sich um eine Besteuerung von rund 35%, wenn Kapitalgesellschaften Anteile im Ausland haben. Der Steuersatz wird dabei auf einen Betrag angewandt, der an die Anteile im Ausland geht und kann somit variieren.
Die Vermögenssteuer betrifft die kantonale und kommunale Ebene und bezieht sich nicht nur auf das Geld, das man auf seinem Konto hat, sondern auch andere Gegenstände, die viel Geld wert sind sowie Wertpapiere, Immobilien, Fahrzeuge wie Autos, Yachten, Flugzeuge etc. Ausgenommen aus dieser Steuer sind nur die Gegenstände, die als Alltagsgegenstände deklariert werden. Auch hier unterscheidet sich der Steuersatz nach Kantonen und schwankt zwischen 0,2% und 1,35%.
Die schweizerische Mehrwertsteuer wird als Verbraucher gezahlt und man hat hier nicht nur die Möglichkeit zu zahlen, sondern auch etwas von den Steuern wieder zurückzubekommen. In diesen Fällen ist es besonders wichtig für Selbstständige ihre Steuererklärung sorgfältig zu führen um so eventuelle Zahlungen erstattet zu bekommen.
Wie behält man den Überblick über die Steuern?
Das Thema Steuern ist sehr kompliziert und besonders wenn man damit noch nie in Berührung gekommen ist, kann einen die Menge an Informationen erstmal überfordern. Während es früher viele Bücher zu diesem Thema gab, gibt es heute Internetseiten, die Ihnen helfen können einen Überblick zu bekommen. Hier hat man die Möglichkeit sich genauer einzulesen und mit dem Thema auseinander setzen zu können. Besonders für junge Leute, die erst in das Berufsleben starten oder jenen, die aus einem anderen Land kommen, ist es eine Erleichterung, dass es diese Informationsplattformen gibt und man so etwas weniger überwältigt ist.
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