Im Verlauf der letzten zwei Jahrzehnte hat sich im Internet ein unkontrolliertes Wachstum von Online-Spielen entwickelt, bei denen um echtes Geld gespielt wird. Als Reaktion darauf hat der Gesetzgeber vor einigen Jahren beschlossen, einen rechtlichen Rahmen zu schaffen, um diese Form des Glücksspiels in Deutschland zu regulieren und auf eine solide gesetzliche Grundlage zu stellen. Das Ergebnis dieser Bemühungen ist der Glücksspiel-Staatsvertrag, der im Juli 2021 in Kraft getreten ist. Doch welche konkreten rechtlichen Vorgaben werden durch diesen Vertrag festgelegt? Die entsprechenden Informationen dazu finden sich in diesem Beitrag.
Worum handelt es sich bei Echtgeld Online-Spielen?
Echtgeld Online-Spiele sind digitale Spiele, bei denen Spielerinnen und Spieler tatsächliches Geld einsetzen können, um am Spielgeschehen teilzunehmen. Dies steht im Gegensatz zu Spielen, bei denen lediglich virtuelle Währungen oder Punkte verwendet werden. In Echtgeld Online-Spielen haben die Einsätze und Gewinne direkten Einfluss auf das finanzielle Ergebnis der Spieler.
Meistens bezieht sich dieser Begriff auf Spiele, die von unterschiedlichen Online-Casinos zur Verfügung gestellt werden. Das Spektrum erstreckt sich dabei von Spielautomaten bis hin zu traditionellen Tischspielen wie Roulette oder Blackjack. In solchen Spielen haben Spieler die Gelegenheit, reales Geld zu setzen und potenziell auch zu gewinnen.
Echtgeld Online-Casinos benötigen eine gültige deutsche Lizenz
In der heutigen Zeit ist ein Leben ohne Internet für die Mehrheit der Menschen kaum vorstellbar. Die Legalität im Internet hat allerdings ihre Tücken. In verschiedenen Bereichen existieren rechtliche Unsicherheiten, die dazu führen, dass die Unterscheidung zwischen Legalität und Verbot nicht klar definiert ist.
Bis vor kurzem war das auch bei Online-Spielen um echtes Geld der Fall. Das Online-Glücksspiel befand sich in Deutschland lange Zeit in einer rechtlichen Unsicherheit. Seit 2008 bemüht sich die Politik zwar um eine einheitliche Regulierung, doch im Verlauf der Zeit wurden mehrere unglückliche Entscheidungen getroffen, die zur Entstehung einiger rechtlicher Schlupflöcher führten.
Dennoch schritt die Digitalisierung unaufhaltsam voran und die besten Echtgeld Online-Casinos aus dem Ausland betraten auch den heimischen Markt. Aufgrund der Mitgliedschaft in der Europäischen Union konnte Deutschland dieser Entwicklung nicht maßgeblich entgegentreten und es entstand eine rechtliche Grauzone.
In der Folge bemühten sich die Bundesländer um entsprechende Reformen. Zunächst jedoch erfolglos und es vergingen mehrere Jahre, bis sich die Ministerpräsidenten auf eine zeitgemäße Regulierung einigen konnten. Seit Juli 2021 ist der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft, der das Online-Glücksspiel legalisiert und sämtliche rechtlichen Unsicherheiten beseitigt hat.
Die besten Echtgeld Online-Casinos zeichnen sich durch diverse Sicherheitskriterien aus. Dazu gehört auch der Besitz einer gültigen deutschen Lizenz für Automatenspiele des jeweiligen Echtgeld-Casinos. Nur wer in Deutschland im Besitz einer dieser Lizenzen ist, darf Online-Spiele anbieten, bei denen die Spieler um Echtgeld spielen können.
Welche Online-Spiele um Echtgeld sind in Deutschland erlaubt?
In Deutschland sind unter anderem alle Automatenspiele legal, die von den besten Echtgeld-Casinos mit deutscher Lizenz angeboten werden.
Bei diesen sogenannten Automatenslots handelt es sich um Glücksspiele, bei denen Spieler Einsätze tätigen und die Walzen drehen, um dabei bestimmte Kombinationen von Symbolen zu erreichen. Das Ziel ist es, gleiche Symbole in einer bestimmten Anordnung zu treffen, um Gewinne zu erzielen.
Moderne Slots bieten oft verschiedene Gewinnlinien und Bonusspiele, die das Spiel spannender gestalten. Einige Slots verfügen über Wild-Symbole, die andere Symbole ersetzen können und Scatter-Symbole, die Freispiele oder Bonusrunden auslösen. Das Spielprinzip basiert auf Zufallsgeneratoren, die die Ergebnisse der Walzendrehungen bestimmen, wodurch Fairness und Unvorhersehbarkeit gewährleistet werden.
Zu den Automatenslots, die sich aufgrund ihrer unterhaltsamen Spielmechanik, ansprechenden Grafiken und attraktiven Gewinnchancen einen Platz in den Herzen der deutschen Spieler erobert haben, zählen unter anderem „Gonzos Quest“, „Rainbow Riches“ sowie „Starburst“ und „Book of Ra“.
Dennoch bedeutet diese Regelung nicht, dass jegliche Form von Echtgeld Online-Spielen erlaubt ist. Tischspiele sind zum Beispiel nach wie vor in Deutschland verboten, wenn sie Echtgeldeinsätze zulassen.
Tischspiele sind in deutschen Online-Casinos verboten
Tischspiele im Online-Casino sind digitale Versionen klassischer Glücksspiele, die an virtuellen Tischen gespielt werden. Dabei handelt es sich beispielsweise um Spiele wie Roulette, Blackjack, oder Baccarat. Spieler platzieren hier ihre Einsätze über die Benutzeroberfläche des Online-Casinos und interagieren in der Regel mit virtuellen Dealern oder Croupiers.
Bei sogenannten Live-Casinos handelt es sich um spielbare Varianten im Internet in Echtzeit, bei denen echte Dealer oder Croupiers über hochauflösende Videostreams in die Wohnzimmer der Spieler übertragen werden.
Diese Art von Spielen wird von vielen Online-Casinos mit internationaler Lizenz angeboten. Die schlechte Nachricht für Gamer in Deutschland: Hierzulande sind sie bislang nicht gestattet.
Ausschließlich Online-Poker fällt unter eine Sonderregelung, die es unter bestimmten Kriterien erlaubt, in Deutschland mit echtem Geld im Internet zu spielen. Pokerseiten ist beispielsweise untersagt, Casinospiele im gleichen Client anzubieten.
Zusätzlich erfolgt bei den Spielern keine individuelle Auswahl des Sitzplatzes. Stattdessen werden sie zufällig an einen Tisch mit dem gewählten Einsatzlimit gesetzt. Das ausgiebige Nutzen mehrerer Tische gleichzeitig, das sogenannte Multi-Tabling, ist ebenfalls nicht erlaubt, da Spieler höchstens an vier Tischen gleichzeitig spielen dürfen.
Sind Online-Spiele mit In-App-Käufen in Deutschland erlaubt?
Spiele mit In-App-Käufen sind digitale Spiele, die auf Mobilgeräten oder anderen Plattformen gespielt werden und es den Spielern ermöglichen, virtuelle Gegenstände, Upgrades oder Zusatzinhalte innerhalb des Spiels zu kaufen.
Diese Käufe erfolgen direkt über die Anwendungen, oft in Form von Mikrotransaktionen. In-App-Käufe können kosmetische Elemente, Spielwährungen, Levels, Charaktere oder andere Erweiterungen umfassen und bieten den Spielern die Möglichkeit, ihr Spielerlebnis anzupassen oder zu verbessern.
Solange In-App-Käufe deutlich als solche gekennzeichnet sind und bestimmte Kriterien erfüllen, sind sie in Deutschland legal. Dazu müssen sie allerdings von einem volljährigen Nutzer getätigt werden. Minderjährige können keine Verträge abschließen, auch nicht In-App-Käufe. In diesem Fall ist der Kauf unwirksam und die Eltern können die Zahlung verweigern.
Um In-App-Käufe durch Minderjährige zu verhindern, können Eltern die Funktion „Bildschirmzeit“ in ihren Geräten aktivieren. Diese Funktion ermöglicht es Eltern, die Nutzung bestimmter Apps und Funktionen zu beschränken.
In-App-Käufe können auch dann unwirksam sein, wenn sie irreführend oder arglistig sind. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn der Nutzer nicht deutlich darauf hingewiesen wird, dass es sich um einen kostenpflichtigen Kauf handelt.
- Vom Einzelgänger zum Teamplayer: Wie Team-Coaching den gemeinsamen Erfolg fördert - 23. September 2024
- Pfandflaschen Steuer 2024 Fake: Gerüchte aufgeklärt - 23. September 2024
- Fake-SMS geöffnet: Was tun? Tipps & Schutz - 23. September 2024