Wo Grundstücke aneinander grenzen, da wird häufig auch die Frage der erlaubten Grenzbepflanzung gestellt. Es gibt für jedes Bundesland Gesetze und Regelungen, die für eine Schlichtung von Nachbarschaftsstreit bezüglich der Hecken herangezogen werden. Da diese von den einzelnen Bundesländern aber selbständig beschlossen werden, muss man sich nach den Gesetzen erkundigen, die am Wohnort gelten. Wie hoch darf eine Hecke sein?
Höhe meist um die 2 Meter erlaubt
In den meisten Bundesländern ist eine Hecke bis zu 2 Metern erlaubt. Für Grundstückseigentümer, die gerne Privatsphäre haben, ist eine solche Höhe wohl ausreichend. Wer will sich schon gerne auf den Tisch schauen lassen oder mag aufdringliche Blicke von neugierigen Stalkernachbarn? Auch ist die Lage manchmal strittig, wenn man beispielsweise Kinder vor fremden Blicken schützen möchte, die eine geschützte Unterbringung verlangen. Rein rechtlich sind beispielsweise Heimleiter, Kindergartenleiterinnen oder Pflegeeltern dafür verantwortlich, dass die anvertrauten Kinder nicht beim Planschen, Sonnenbaden, Spielen usw. fotografiert oder beobachtet werden können.
Der Schattenwurf der Hecke auf das Nachbargrundstück müsste als negativer Aspekt also in den Vergleich mit den Auswirkungen der Aktionen des eventuell sehr neugierigen Nachbarn gesetzt werden, die dieser mit seinen unerlaubten Fotografien auf das Kindeswohl hat. Bei begründeten Interessen der Schutzbefohlenen sollte die Rechtsprechung sicher hohe Hecken zulassen.
Hanglagen sind generell anders zu bewerten
Es gibt bei den empfohlenen Höhen der Hecken aber auch Sonderregelungen. Wenn die Hecke nämlich an einem Hang steht, dann gehen Richter davon aus, dass die Hecke ab dem Bodenniveau des höher liegenden Nachbargrundstückes gemessen werden kann. Es sind also an Mauern oder starken Hängen auch Hecken über 3 Meter Höhe durchaus erlaubt.
Wuchsform beachten bei verschiedenen Heckenpflanzen
Diese höheren Hecken sind auch häufig zu sehen, wenn eine Thuja-Hecke beispielsweise stark in die Höhe wächst. Sie ist meist nur im unteren Bereich von dichtem Wuchs, nach oben bleibt sie eher durchlässig durch den geringeren Umfang der Pflanzen. Diese Wuchsform sieht sehr natürlich und ästhetisch aus, daher wäre hier die strikte Einhaltung von Höhenmaßen etwas übertrieben. Bei einer solchen Pflanzung sollte man sich im Voraus mit dem Nachbarn einigen und sein Einverständnis einholen. Wie ein Gericht im Falle von Streitigkeiten entscheiden würde, kann man nicht vorhersehen.
Heckenhöhe bei Grundstückskauf oder in der Nachbarschaft beachten
Eine gute Regel ist auch im sächsischen Nachbarschaftsgesetz verankert. Dort wird auf ortsübliche Heckenhöhen oder Zaunhöhen verwiesen. Wer also neu in eine Gegend zieht, sollte sich die Hecken und Zäune in der Nachbarschaft ansehen. Wenn es mehrere hohe Hecken gibt, kann man sich auf diese ortsüblichen Höhen berufen vor Gericht. Auch der Zustand der Hecke bei Kauf des Grundstückes ist wichtig. Wer generell eine hohe Buchenhecke um sein Grundstück hat, muss diese in Zukunft nicht vollkommen anders gestalten. Da der Nachbar den Zustand früher duldete, kann er dem neuen Besitzer deshalb nicht mit rechtlichen Folgen drohen. Am besten versichert man sich mit Fotos vom Urzustand der Hecken als Beweis, falls es zum Rechtsstreit kommen sollte.
Grundstücksgrenze beachten
Wer seine Grundstücksgrenze kennt, kann auch Vorteile haben, wenn die Hecke höher als die vom Nachbarn gewünschte Normgröße wächst. Eventuell liegt die genaue Grenze des Grundstückes in einigem Abstand zur Hecke, dann müsste der Nachbar auch eine höhere Hecke akzeptieren. Oftmals wurden Grenzsteine versteckt, um sich Vorteile zu verschaffen. Wer dem netten Nachbarn auf solche Schliche kommt, sollte dies nachweisen können, wenn es zum Rechtsstreit kommt. Hilfe gibt dabei die Flurkarte, die eindeutige Punkte im Gelände als Grundstücksgrenze kennzeichnet.
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